Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten

Der Tennisellbogen (medizinisch Epicondylitis lateralis humeri) gehört zu den häufigsten Beschwerden im Bereich des Ellenbogens. Typisch sind Schmerzen an der Außenseite des Gelenks, die sich besonders bei Greif- oder Drehbewegungen verstärken. Betroffen sind längst nicht nur Tennisspieler – auch Handwerker, Büroangestellte oder Menschen mit einseitigen Belastungen können unter einem Tennisarm leiden.
Wie der Tennisarm überhaupt „hängenbleibt“
- Akuter Trigger:
Beim ersten Mal Tennis → Unterarm-Extensoren (v. a. M. extensor carpi radialis brevis) kriegen Schläge, die sie nie gewohnt waren. Sie verspannen reflexartig. - Schutzmodus:
Körper denkt: „Achtung, Überlastung!“, also mehr Spannung, mehr Tonus. Schmerzen = Schutzsignal. - Chronifizierung:
Weil du danach weiter „normal“ den Arm benutzt, bleibt der Tonus. Die Sehnenansätze am Ellenbogen werden gereizt, Durchblutung verschlechtert sich, Gewebe wird empfindlicher. Nervensystem speichert das Ganze als „Gefahr = hochfahren“.
Ergebnis: Auch wenn die Muskeln irgendwann physisch gar nicht mehr so verletzt sind, ist das System (Muskeln + Sehne + Nervensystem) auf „Dauerstress“ programmiert.
Warum das nicht einfach weggeht
- Muskeln krampfen sich fest → schlechtere Durchblutung → Heilung lahmgelegt.
- Sehnen sind schwach durchblutet → brauchen sehr lange, wenn sie ständig gereizt bleiben.
- Nervensystem überempfindlich → es meldet „Schmerz“ auch wenn kaum noch struktureller Schaden da ist.
Das ist die Kombi, die das Ganze chronisch macht.
Wie man da rauskommt
- Tonus regulieren (Entspannung reinbringen)
- Sanfte isometrische Übungen (z. B. Faust ganz leicht gegen Widerstand drücken, halten, lösen). Das fährt das Nervensystem runter.
- Selbstmassage: Nicht brutal triggern (das reizt nur mehr), sondern sanft längs ausstreichen (Extensoren vom Handgelenk Richtung Ellenbogen).
- Wärme, lockere Bewegung, Schütteln → Signal: „Es ist sicher, loszulassen.“
- Sehnen „füttern“ (Durchblutung + Belastung)
- Exzentrisches Training (z. B. Wasserflasche langsam mit Handrücken nach unten ablassen, 3×15). Das bringt Blut an die Sehne und signalisiert Anpassung.
- Ganz wichtig: Schmerz darf auftreten, aber in einem verträglichen Maß (max. 3–4/10).
- Nervensystem umprogrammieren
- Bewegung in kleinen Dosen, regelmäßig.
- Variieren (andere Griffposition, Handgelenk neutralisieren, Schulterbewegung einbeziehen).
- Manche brauchen sogar Neuro-Mobilisation (Nerven-Gleittechniken, z. B. Radialnerv-Flossing).
- Gesamtkette checken
- Oft liegt das Problem nicht nur im Unterarm, sondern in Schulter/Nacken/Scapula-Stabilität.
- Wenn die Schulter nicht trägt, muss der Unterarm alles abfangen → Tennisarm lässt grüßen.
Fazit
Das Problem liegt nicht nur in den Muskeln, sondern im ganzen Muskeln- Sehnen- Faszien- Nervensystem.
Wie man da wieder raus kommt damit der Ellbogen endlich wieder Ruhe hat, schauen wir am besten zusammen in meiner Praxis im schönen Zürcher Oberland in Dürnten nähe Rüti, Rapperswil-Jona an.